Das Land

Panama

Panama City und der Rest


Tropisches Klima, Bananen und der Panama Kanal - das war’s so ziemlich wenn man sich noch nicht damit beschäftigt hat.


Dabei hat Panama viel mehr zu bieten als das. Wir werden versuchen Ihnen, so neutral als möglich, ein bisschen das Land zu erklären.


Eines vorab - Panama ist nicht für jeden geeignet, dafür ist die Kultur zu unterschiedlich zum Leben in Europa.

Geographie 

Panama ist ein relativ kleines Land - ungefähr 5 mal kleiner als Deutschland - mit nur ca. 4.4 Millionen Einwohnern. 

(Einen Vergleich der beiden Länder haben wir HIER verlinkt.)

Ein Grossteil der Panamenios lebt in der Hauptstadt Panama City - etwas mehr als 820.000. Daraus ergibt sich, dass bis auf wenige grössere Städte (Colon, David, Puerto Armuelles) das eigentliche Land recht dünn besiedelt ist.


Panama liegt zwischen Costa Rica und Kolumbien (8 Grad nördlich des Äquators) und ist eine präsidiale Republik ohne Armee. Die Landessprache ist Spanisch.


Haupteinnahmequellen sind der Panama Kanal und der Bankensektor. Bezahlt wird mit US Dollar (Scheine) oder dem Balboa (Münzen). Der Kurs ist 1:1 mit dem Dollar.


Im Osten und Westen Panamas sind die Karibik und der Pazifik entlang der Küsten. Bis auf wenige Ansiedlungen, wie zB. Bocas del Toro in der Karibik oder Coronado und Puerto Armuelles auf der Pazifikseite, sind die Küsten allerdings nur sehr wenig erschlossen. Man findet hauptsächlich kleinere Siedlungen und die Infrastruktur dort ist sehr bescheiden. 

Wer also daran denkt sich ein Haus am Strand zu suchen, der muss sehr genau hinsehen wo er bleibt, oder muss mit erheblichen Einschränkungen im täglichen Leben rechnen.


Infrastruktur

Ausserhalb der Städte eher bescheiden. 

Wasser und Stromversorgung oder ein Internetzugang variieren sehr stark, je nach Region. 

Die Lebensmittelversorgung wird größtenteils von chinesisch geführten Läden und lokalen Marktständen gesichert. Es gibt zwar auch Supermarktketten, ähnlich wie in Deutschland, aber das Angebot ist mit europäischen Maßstäben nicht zu vergleichen. 

Der Müll wird gerne mal im Garten verbrannt oder in der Natur entsorgt und eine geregelte Abwasserentsorgung ist - mit Ausnahme der Städte - eher Mangelware.


Es gibt EINE Strasse, die Panama von Nord nach Süd durchquert - die PanAmericana. Entlang dieser Strasse sind die meisten grösseren Ansiedlungen, Städte und Dörfer. Alles was davon abgeht, wird nach ein paar Kilometern oft zu Schlaglochpisten, die in der Regenzeit ohne Allrad teilweise nur schwer zugänglich sind. 

Generell sind die Strassen in relativ schlechtem Zustand. Es wird wenig in die Erhaltung investiert. Tiefe Schlaglöcher, Tiere, Fahrradfahrer und sonstiges tauchen aus dem Nichts auf und können auch gerne mal einen Schaden verursachen. Auch auf den Hauptstrassen.


Sie merken schon - wir versuchen nichts zu beschönigen. Es bringt niemanden etwas, alles schönzureden und damit die Enttäuschung beim ersten Besuch vorzuprogrammieren. 


Wer sich aber die Mühe macht und sich auf das Land einlässt, der wird sicher nicht enttäuscht. 

Wir haben noch mehr Punkte zusammengefasst, wenn sie weiter lesen möchten. 

Wer hier schon keine Lust mehr hat, der sollte vielleicht doch lieber überlegen nach Spanien auswandern oder gleich zuhause bleiben. 


Kommunikation

Die Landessprache ist Spanisch. Vielleicht finden Sie einige Panamenios mit mehr oder weniger guten Englischkenntnissen - hauptsächlich in den Städten, aber ohne Basis-Spanisch (und Englisch) - also nur mit Deutsch, kommen sie in Panama nicht sehr weit. 


In Ihrem eigenen Interesse: Bevor Sie ernsthaft überlegen hierher zu kommen - eignen Sie sich BITTE ein paar grundlegende Spanischkenntnisse an.


Fortbewegung

In Panama City lautet die Empfehlung ganz klar UBER. Laden Sie sich die App herunter, registrieren Sie sich und los gehts. Alles sehr einfach und innerhalb der Stadt absolut problemlos. 

Mit dem Taxi geht natürlich auch, aber man muss ein bisschen aufpassen und sollte den Fahrpreis vorher ausmachen wenn möglich. Ansonsten wird man gerne mal „gegringot“. Für viele Panamenios sind alle Weissen Gringos und haben Geld, also kann man da auch gerne mal etwas mehr verlangen. 

Das kann bei Uber nicht passieren, da man den Fahrpreis schon vorab kennt und bargeldlos bezahlt wird.


Man kann sich auch einen Mietwagen buchen - aber auch hier aufgepasst. Gerne werden horrende Zuschläge für seltsame Versicherungen kassiert. Auch hier nicht „gringoen“ lassen ! 

Am besten von Deutschland aus buchen. Alle grösseren Vermieter wie Sixt, Europcar, Avis oder andere, sind am Flughafen verfügbar.


Autofahren in Panama ist eigentlich kein grosses Problem. Bleiben Sie entspannt. Hupen ist Kommunikation - kein Gedrängel. Fahren Sie lieber zu langsam als zu schnell!! Es wird SEHR gerne mit Radarpistolen gearbeitet.


Will man auf den Mietwagen verzichten, so kann man das Land sehr gut mit dem Bus erkunden. 


Dies ist das Hauptfortbewegungsmittel und sehr günstig. Entweder einmal quer durchs Land von Panama City bis nach Costa Rica mit einem 4 Sterne Reisebus vom zentralen Busbahnhof aus, oder einfach von Ort zu Ort mit den allgegenwärtigen Kleinbussen. An den Strassenrand stellen und auf den nächsten warten. Heben Sie einfach die Hand wenn sie den richtigen kommen sehen. 

Die Busse pendeln immer auf festgelegten Routen zwischen zwei Punkten, die an jedem Bus gut sichtbar angeschrieben sind.

Wollen Sie aussteigen. Einfach dem Türöffner ein Zeichen geben. Das funktioniert auch wenn grade keine Bushaltestelle in der Nähe ist - winken und einsteigen. Bezahlt wird beim Aussteigen für die zurückgelegte Strecke.

 

Innerhalb Panamas kann man auch fliegen. Von Panama City aus gibt es regelmäßige Verbindungen nach David und Bocas del Toro - jeweils ca. 1 Stunde Flug. Die beiden innerpanamaischen Airlines sind COPA oder Air Panama. Einige kleinere Airlines bieten auch Flüge zu anderen Zielen an, allerdings eher unregelmäßig oder nur auf Nachfrage.


Essen und Trinken

Das landestypische Essen ist Hühnchen mit Reis und Bohnen. Aber auch Fisch und Schwein mit Reis, Patacones (frittierte Kochbananen) oder Yucca. Vieles wird frittiert und ist dadurch sehr reichhaltig. 


Obwohl überall im Land frisches Obst günstig zu haben ist, findet man dies eher selten auf den Tellern der Einheimischen. 

Es gibt auch Rind, allerdings ist die hier vorherrschende Rasse eher fettarm, das Fleisch also recht zäh. Man sollte es einige Tage marinieren oder lange garen. 


Generell ist die Fleischqualität gut und die Preise moderat. Kalb findet man eher selten bis gar nicht. In jedem Supermarkt gibt es Berge von HotDog Würstchen. Warum auch immer. Die Dinger schmecken nach nichts und jedes einzelne ist in Folie eingepackt. Daneben gibt es lokale Würstchen (Chorizo) die mehr oder weniger gewürzt sind. Generell ist das Angebot an Wurstwaren eher recht bescheiden. Die Auswahl an Käse ebenso und zudem, wie alles was gekühlt werden muss, relativ teuer. Butter, Milch, Sahne, Yoghurt - alles vorhanden. 

Geschätze 70% der Produkte in Supermärkten stammen aus dem Bestand eines globalen Schweizer Lebensmittelriesen, der nicht unbedingt für seine Nachhaltigkeit und Menschenfreundlichkeit bekannt ist. Es gibt Alternativen.


Lokale Biere sind gut. Egal ob Balboa, Cristal, Panama oder Atlas - kann man alles mal probieren und seinen Favoriten herausfinden. Ja es gibt auch Importbiere - aber wer will schon Budweiser aus USA oder Heineken … 


Softdrinks gibt es die gleichen wie überall auf der Welt. Fruchtsäfte sind relativ günstig und die Weine kommen in der Regel aus Südamerika (Chile, Argentinien…) - da sind auch einige recht Gute dabei.


Wohnen - Mieten oder Kaufen

Generell - erst mieten, dann kaufen. Jede Region hat ihre Vor- und Nachteile, die man erst herausfindet wenn man länger vor Ort ist. Kann man damit leben - dann kann man kaufen, wenn nicht zieht man woanders hin. 

Es kann dauern bis man DEN Platz zum Bleiben gefunden hat. Vielleicht findet man ihn auch nicht, dann sollte man sich woanders auf der Welt umsehen.